Verfahrensbeschreibung
Teil 2
Als
weitere Einstellungshilfe ist in der Hauptleitung ein
induktiver Durchflußmengenmesser integriert, welcher
die geförderte Wassermenge digital anzeigt und
an die Prozeßsteuerung übermittelt.
Der
Einströmer ist in den Becken beweglich angebracht
und mit einem Kugelhahnventil versehen. Man kann somit
die Strömungsrichtung und die Strömungsgeschwindigkeit
in den Becken den Erfordernissen anpassen.
Jedes
Becken hat einen höhenverstellbaren Sicherheitsablauf
mit Überlaufkante und Schutzgitter zur Rückhaltung
der Tiere. Durch Niveauunterschiede des Wassers im Ablauf
wird sichergestellt, daß das Oberflächenwasser
und der Beckenboden kontinuierlich gereinigt werden
(Ausgleichsbestreben bei kommunizierenden Gefäßen).
Die
Zuchtbecken sind mit Schwimmerschaltern ausgerüstet.
Ein Anstieg des Wassers im Becken über die Ablaufkante
(Verstopfung des Sicherheitsgitters oder der Rohrleitung),
als auch ein Absinken des Wasserstandes (Rohrverstopfungen
bzw. Beckenundichtigkeiten, Pumpenausfall), werden als
Alarm ausgegeben.
Des
weiteren ist jedes Becken mit mindestens einem Futterautomaten
ausgerüstet. Dieser dosiert computergesteuert über
eine Spiralbürste pelletiertes Futter in das Zuchtbecken.
Die Vorratsbehälter der Futterautomaten an den
Becken werden über ein Fördersystem an der
Hallendecke, weiches mit einem Zentralsilo verbunden
ist, nachgefüllt.
Alle
Zuchtbecken haben einen Bodenablaß, der zur Entleerung
der Becken sowie zum Abfischen dient. Die Tiere verlassen
die Becken mit dem Wasser und werden in sogenannte Abfischkanäle
geleitet. Am Ende dieser Kanäle befinden sich Auffangkörbe,
in denen man die Tiere sammelt und zur Weiterverarbeitung
oder zur Sortiermaschine transportiert. Das Wasser fließt
in Auffangbehälter und wird in den Kreislauf zurückgefördert.
Über
den Sicherheitsablauf in den Becken gelangt das verdrängte
Wasser in die Ab- laufrinnen zur Wasseraufbereitung.
Die Ablaufrinne hat ein Gefälle von 1 %.
Zulaufleitungen
und Ablaufrinnen sind im Hallenboden verlegt, um die
Transportwege zwischen den Becken frei zu halten.
Die
Sauerstoff-Notversorgung und die Elektroleitungen sind
in Kanälen über den Becken in ca. 2,5 m Höhe
verlegt. Die Hallenbeleuchtung ist in den meisten fällen
und bei der Shrimpszucht insbesondere den Tag-Nacht-Erfordernissen
der Tiere anzupassen und befindet sich unter der Hallendecke.
Die Shrimpszucht erfordert eine besonders aufwendige
Beleuchtungstechnik, die auch die Mondphasen realisieren
kann, da die Tiere in ihrem ureigenen Borhythmus darauf
ausgerichtet sind.
Bevor
das Wasser in der Gefälleleitung in der Klärtechnik
eintrifft, werden in der Ablaufleitung die relevanten
Wasserwerte pH, Sauerstoffgehalt und Temperatur gemessen.
In der Ablaufsammelleitung nach den Becken hat man den
niedrigsten Sauerstoffwert im Kreislauf. Anhand dieses
Wertes wird der Sauerstoffeintrag über die lnjektoren
gesteuert. Der Sauerstoffgehalt ist einer der kritischen
Werte in der Kreislaufanlage, da er sich im Gegensatz
zu allen anderen Werten innerhalb von wenigen Minuten
stark ändern kann. Deshalb ist die Sonde für
Gelöstsauerstoff im EuroMega Modul aus Sicherheitsgründen
doppelt ausgeführt. Bei Meßabweichungen der
Sonden untereinander wird ein Alarm angezeigt.
Der
Wasserspiegel in der Klärtechnik liegt etwa 80
cm unter dem Wasserspiegel der Fischbecken. Die Querschnitte
und Strömungsgeschwindigkeiten in den Rohren wurden
so gewählt, daß Ablagerungen nahezu unmöglich
sind.
Die
Klärtechnik unterteilt sich in zwei Hauptabschnitte;
die biologische und die mechanisch-physikalische Abwasserreinigung,
die parallel in der Grube der Klärtechnik angeordnet
sind. Des Wassers fließt erst durch die Partikelabscheidung
und anschließend durch die Bioreaktoren. Da das
Wasser 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr über
die Kläranlage geführt wird, ist eine konstante
Reinigung des Wassers gewährleistet.
Die
erste Stufe in der Klärtechnik, durch die das gesamte
Rücklaufwasser fließt, ist die Feststoffabscheidung.
Hier wird ein geringer Teilstrom abgesondert, der zum
Transport der abgefilterten Partikel dient Dieser Wasser-Partikel-Strom
wird durch den Einlaufkanal tangential in den zylindrischen
Teile eines Zyklons eingeleitet. Durch die Umlenkung
des Flüssigkeitsstromes entsteht eine Drehströmung.
Der Trennvorgang Wasser / Partikel erfolgt unter Wirkung
der erzeugten Zentrifugalkraft, d.h. die spezifisch
schwereren Partikel werden an die Zyklonwand geschleudert
und in Richtung unterer Ablauf befördert. Hier
werden schwerere Partikel am Behälterboden gesammelt
und bei Bedarf manuell abgelassen. Am oberen Überlauf
des Zyklons befindet sich ein Gitter, das bei Bedarf
lebende Tiere, die aus dem Becken entkommen konnten,
zurückhält. Diese Maßnahme dient dazu,
Pumpenverstopfungen vorzubeugen.
Von
diesem Zyklon fließt das Restwasser mittels Gefälleleitung
in die Druckentspannungsflotation, den sogenannten Aqua-Septor.
Das
Wassers wird nach der mechanischen Reinigung von den
mitgeführten Partikeln wieder in den Kreislauf
zurückgeführt.
Das im ersten Klärabschnitt von den Partikeln befreite
Wasser wird in die Biostufe gepumpt. Hier erfolgt die
biologische Reinigung durch ein Biofilmverfahren, bei
dem die Biomasse an ein Trägermaterial gebunden
(immobilisiert) ist.
Das
Trägermaterial im Bioreaktor besteht aus Quarzkorn,
der eine hohe, glatte spezifische Oberfläche aufweist
und gleichzeitig gegenüber anderen verwendbaren
Materialien, z.B. Kunststoff, erheblich preiswerter,
robuster und abriebfester ist.
Der APR Bioreaktor ist ein Wirbelschicht-Biofilmreaktor
in Säulenform.
Im
Vergleich zu herkömmlichen Festbettreaktoren wird
eine größere spezifische Trägermaterial-Oberfläche
erreicht, wodurch sich eine hohe Konzentration an Mikroorganismen
bezogen auf das Reaktorvolumen ergibt.
Die
Störanfälligkeit ist geringer, da aufgrund
der kontinuierlich vorhandenen Wirbelströmung die
Biomassenkonzentration konstant gehalten wird und es
nicht zu einem "Zuwachsen" des Reaktors kommen
kann.
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