Traditionelle
Aquakultur vs. EuroMega
Die traditionelle Aquakultur schafft Probleme für
die Umwelt
Der
Mensch muß heute die Nahrungsquelle Fisch nicht
mehr ausschließlich in den natürlichen Gewässern
suchen und jagen, denn er hat es gelernt, Fische auch
unter kontrollierbaren Kulturbedingungen zu halten.
Er schafft optimale Voraussetzungen für Überleben,
Wachstum und Reproduktion der Fische und verringert
außerdem seine Abhängigkeit von den Unwägbarkeiten
der Natur. Doch die traditionellen Aufzuchtmethoden
stoßen heute an ihre Grenzen, weil viele natürliche
ökologische Gegebenheiten und Risiken kaum noch
durch den Menschen zu beeinflussen sind.
Noch
bringt man dazu meist einfache Netzkäfige in die
natürlichen Gewässer und hält darin die
Fische. Einerseits sind hier zwar die Betriebskosten
gering, anderseits ist eine solche Anlage aber dafür
extrem abhängig von den äußeren Umweltbedingungen.
So bleibt in kühlen Sommern beispielsweise die
theoretisch mögliche Wachstumspotenz der Fische
ungenutzt. Außerdem sind solche „offenen
Systeme“ natürlich sehr anfällig für
Krankheiten und Parasitenbefall, wenn sich entsprechende
Erreger im Gewässer befinden. Ein berechtigter
Kritikpunkt sind die von solchen Anlagen ausgehenden
Verunreinigungen, denn andauernd gelangen Futterreste
sowie der Kot der Fische in kaum verantwortbaren Mengen
in das natürliche Ökosystem.
Jede
Fischproduktion in offenen Systemen muß zwangsläufig
die Qualität unserer Umwelt negativ beeinträchtigen.
Diesem weltweit höchst aktuellen Problem wird gegenwärtig
immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet und die traditionelle
Aquakultur gerät folgerichtig zunehmend in die
Kritik. Es sind sehr viele Gefährdungen zu betrachten,
die von dieser Art der Fischproduktion ausgehen: die
Gewässer werden mit organischen Substanzen oder
durch chemische und pharmazeutische Stoffe verschmutzt,
natürliche Fischbestände könnten möglicherweise
genetischen Beeinflussungen unterliegen, die Einschleppung
von Krankheiten und Parasiten ist nur schwer zu verhindern.
Man hat errechnet, daß die Produktion jeder Tonne
Fisch unter diesen Bedingungen im Jahr unsere Gewässer
in eben solchem Maße verunreinigt, wie die ungeklärten
Abwässer von 40 Personen (gemessen am biochemischen
Sauerstoffbedarf). Die Klärung dieses Wassers ist
außerordentlich schwierig, denn trotz der zwar
insgesamt recht hohen Fracht liegen die Verunreinigungen,
bedingt durch den Verdünnungseffekt, meist in nur
relativ geringen Konzentrationen vor.
Es
gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Fische in
Aquakultur aufzuziehen ..
Eine
erhebliche Verbesserung stellen "halboffene Systeme"
dar. Zwar muß auch in ihnen das Wasser noch regelmäßig
erneuert werden, jedoch läßt sich der Wasserdurchfluß
immerhin schon für kurze Zeit unterbrechen. In
der Regel handelt es sich hierbei um Rinnenanlagen,
die durch Einsatz einer zusätzlichen Belüftung
recht hohe Besatzdichten an Fischen gestatten. Trotzdem
bleibt natürlich auch bei diesem Verfahren die
sehr große Abhängigkeit von den vielen äußeren,
vom Anlagenbetreiber kaum zu beeinflussenden Störfaktoren,
erhalten. Außerdem sind solche Anlagen noch immer
erhebliche "Umweltverschmutzer", weil mit
dem ausströmenden Wasser beachtliche Mengen an
Stoffwechselprodukten der Fische sowie Futterreste in
Flüsse und Seen gelangen.
Eine weitere Möglichkeit bietet sich mit dem Durchflußverfahren
an. Das ist immer dann sinnvoll, wenn ausreichende Mengen
erwärmten Wassers, beispielsweise das aufgehetzte
Kühlwasser aus 'Wärmekraftwerken, verfügbar
sind. Schließlich ist Wärme kostbare Energie,
die nicht vergeudet werden darf. Es bietet sich die
Aufzucht von Fischen geradezu an, wenn sich auch noch
die Wasserqualität für die Fischhaltung eignet.
Das warme Wasser bietet den Fischen optimale Wachstumsbedingungen.
Natürlich werden auch hier alle wesentlichen Wasserwerte
prozessgesteuert überwacht.
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Damit
nun das Wasser anschließend nicht mit all
den Verunreinigungen, die sich im Zuge der Fischaufzucht
zwangsläufig ergeben, in die Natur abfließt,
behandeln wir es vorher noch in unseren Wasserreinigungsanlagen.
So wird gesichert, daß nur bestens gereinigtes
Wasser die Anlage verläßt. Schließlich
sollen nicht nur unsere Fische in den Becken, sondern
auch die vielen anderen Tier- und Pflanzenarten
in sauberen und gesunden Gewässern leben. |
Erst
mit der Entwicklung von "geschlossenen Systemen"
also Fischaufzuchtanlagen, die mit einem komplett geschlossenen
Wasserkreislauf arbeiten, wurden die meisten dieser
Probleme gelöst. Durch leistungsstarke Wiederaufbereitungstechnik
wird hier das Wasser optimal gereinigt und deshalb können
solche Anlagen völlig unabhängig von Umweltbedingungen
arbeiten.
Tag
und Nacht werden dabei alle Prozesse durch computergesteuerte
Meßtechnik überwacht und reguliert. Die Lebensbedingungen
für die Fische lassen sich in Kreislaufanlagen
exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Arten
zuschneiden. Durch die Abschottung zu den natürlichen
Gewässern bestehen kaum noch Gefährdungen
infolge unkontrollierbarer Infektionskrankheiten.
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Kreislaufanlagen
können die Umwelt nicht mehr verschmutzen,
weil die Abstoffe durch die integrierte Wasseraufbereitung
höchst effektiv abgebaut werden. Die höheren
Betriebskosten solcher Anlagen lassen sich durch
Aufzucht gewinnbringender Edelfische mehr als kompensieren. |
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